Trockenes Auge
Das Trockene Auge (Keratoconjunctivitis sicca) ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche - eine weltweit verbreitete Erkrankung, die durch eine Verminderung der Tränenmenge oder durch veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms hervorgerufen wird. Darüber hinaus kann ein Trockenes Auge auch bei diversen Augenerkrankungen oder Allgemeinleiden vorkommen. Das Auge wird nicht mehr ideal befeuchtet.
Welche Symptome sind typisch für ein Trockenes Auge?
Augenrötung, Fremdkörpergefühl, Kratzen, Brennen, Schleimabsonderung, Lichtempfindlichkeit, müde Augen, geschwollene Augenlider, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen,
Probleme bei der Arbeit am Bildschirm, Unverträglichkeit von Kosmetika, Schmerzen bei Luftzug, im Flugzeug oder in rauchiger Luft und vieles mehr können
Ausdruck eines gestörten Tränenfilms, d.h. eines Trockenen Auges sein. Aber auch Augentränen kann paradoxerweise infolge gestörter Benetzung vorkommen.
Falls Sie unter diesen oder ähnlichen Beschwerden leiden sollten, ist der Besuch bei Ihrem Augenarzt dringend anzuraten.
Wodurch kann ein Trockenes Auge entstehen?
Die Tränenproduktion wird auf sehr komplizierte Weise neurovegetativ gesteuert. So unterliegt sie schon bei Gesunden erheblichen Tagesschwankungen in Menge und
Zusammensetzung. Alle kennen die verminderte Tränenproduktion gegen Abend, nämlich dann, wenn wir müde werden. Die Tränenproduktion nimmt auch mit zunehmendem
Alter ab. Frauen sind davon etwas stärker als Männer betroffen.
Auch Rauchen fördert die Entstehung eines Trockenen Auges. Benetzungsstörungen treten aber auch in Verbindung mit Allgemeinerkrankungen auf, z.B. bei Zuckerkrankheit,
Schilddrüsenerkrankung, bei chronischem Rheumatismus oder entzündlichen Gefäßerkrankungen. Die Bindehaut des Auges, die an der Produktion eines Teiles des Tränenfilms
beteiligt ist, gehört zu einem komplexen Immunsystem unseres Körpers. Somit gehen viele immunologisch bedingte Erkrankungen mit Trockenen Augen einher. Medikamente,
die über längere Zeit eingenommen werden, greifen in den subtilen Vorgang der Tränenproduktion ein, wie etwa Psychopharmaka, Schlafmittel, Beta-Blocker, Hormone oder
Medikamente gegen Allergien.
Wie wird das Trockene Auge behandelt?
Bei den meisten Betroffenen kann mit Hilfe von "künstlichen Tränen" die Benetzungsstörung der Augenoberfläche behoben werden. Derartige Polymere befeuchten die Augenoberfläche und verbessern die Qualität des Tränenfilms. Welches der zahlreichen Präparate, die eine unterschiedliche Zusammensetzung und Konsistenz besitzen, im Einzelfalle vorteilhaft ist, kann nur Ihr Augenarzt entscheiden. Hierbei sind der Schweregrad und die Form der Benetzungsstörung ausschlaggebend. Er wird ebenfalls Ihre individuelle Therapie kontrollieren, um eventuell Ergänzungen oder Umstellungen durchführen zu können. Bei schweren Verlaufsformen stehen Spezialpräparate zur Verfügung. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, die oben erwähnte Entzündungsreaktion der Augenoberfläche zu beseitigen, wird zusätzlich auch eine spezielle antientzündliche Therapie (z. B. mit Kortison- und/oder Cyclosporin-Augentropfen) erforderlich. Neben diesen genannten Maßnahmen besteht auch die Möglichkeit, die verfügbare Tränenmenge zu erhöhen, indem man z.B. die Tränenabflusskanälchen verschließt, insbesondere dann, wenn die Tropffrequenz des Tränenersatzes zu hoch ist.